Modetrends im Webdesign: was bedeuten sie für deine Business-Website?
Bei Design denkt man sofort an das optische Erscheinungsbild und beim Wort Modetrend wohl an Bekleidung. Bei Websites gibt es das tatsächlich auch: in einem Jahr ist das Flat-Design in, im nächsten Jahr dreht sich alles um Struktur und Mehrdimensionalität…
Mal ist Minimalismus angesagt, dann wieder Brutalismus. Und manchmal sind gegenteilige Ansätze zur gleichen Zeit modern und outdated.
Die Marketingstrategie bestimmt Look und Feel deiner Website.
Ich finde ja, am wichtigsten ist es, dass die Firmenwebsite als wichtiges Kommunikationsinstrument deine Marke bestmöglich darstellen soll. Wenn du beispielsweise Elektroinstallationen für Smart-Homes anbietest, wird eine verspielte Website im Vintage-Style nicht passend sein. Auch wenn Vintage gerade mega angesagt ist.
Neue Technologien lösen Trends aus.
Was bei Websites dazukommt, ist der technische Fortschritt. Manche Trends sind entstanden, weil sie plötzlich technisch möglich waren: Große Datenmengen können einfach komprimiert werden, so dass die Website trotz großer Datenmengen schnell lädt. Als das möglich war, waren Hintergrundvideos der letzte Schrei – egal, ob es dem Websiteziel dienlich war oder nicht.
Jetzt dreht sich alles um künstliche Intelligenz, also sind Websites modern mit KI-generierten Bildern. Dabei bin ich mir sicher, dass in ein paar Jahren der Ruf nach authentischer Fotografie lauter sein wird denn je zuvor.
Websitetrends, die IN sind:
Trends kommen, Trends gehen. Aber Trends bleiben auch: nämlich solche, die dem Website-Besucher einen Nutzen bringen. Stichwort: Nutzerexperience oder UX.
Ehemalige Trends, die definitiv OUT sind:
Out ist alles, was den Websitebesucher aufhält oder nervt.
Wenn jemand auf deine Business-Website kommt, möchte er Antworten auf seine Fragen bekommen und sich informieren. So schnell und einfach wie möglich.
Das wichtigste Element, damit sich ein Website-Besucher gleich zurechtfindet, ist:
das Menü:
1. Es ist definitiv out, Menüpunkte auch auf der Desktop-Version in einem Hamburger zu verstecken. Es sieht zwar cool aus, wenn das Menü nicht sichtbar ist, sondern nur drei Striche, aber für den Nutzer bedeutet das einen zusätzlichen Klick, um herauszufinden, was es bei dir zu entdecken gibt. Und: Das Menü muss immer oben sichtbar bleiben. Egal, wie weit nach unten sich der Besucher schon gescrollt hat, mit einem sichtbaren Menü behält er immer den Überblick – so ist der nächste Menüpunkt nur einen Klick entfernt, ohne zuvor wieder nach oben scrollen zu müssen.
Nicht-Sticky-Menüs sind definitiv OUT!
Slider sind out!
Also, wenn Inhalte (Texte oder Bilder) nacheinander angezeigt werden.
Slider sind deshalb out, weil sie nicht angesehen werden. Also verstecke wichtige Inhalte niemals in einem Slider 😊
Weiter unten auf der Website und mit weniger wichtigen Inhalten kann man Slider aber schon einsetzen. Das bringt Abwechslung und ein wenig Action ins Design.
Zuviele Animationen sind out.
Was ist zu wenig? Was ist zuviel?
Eine Website ist keine Power-Point-Präsentation und auch keine Zaubershow! Jede Animation zieht Aufmerksamkeit auf sich, ein Zuviel lenkt aber ab.
Definitiv IN sind heuer Scrolleffekte.
Ganzflächige Pop-ups:
Sind definitiv OUT. Einfach, weil sie extrem nervig sind. Wer kennt das nicht: Man liest gerade was und plötzlich ist der Bildschirm von einem Pop-Up verdeckt. „Trag dich gleich hier zu meinem Newsletter ein“ – NA, GANZ SICHER NICHT!
Wenn der Webdesigner dazu noch ganz besonders kreativ ist, und das x zum Schließen nicht rechts oben, wo es jeder schnell finden könnte, platziert sondern ein – links unten macht, ist Ärger beim Nutzer vorprogrammiert.
Dezente Pop-Ups, die in der bestimmten Situation für den Websitebesucher nützlich sind etwa wenn man eine Website verlässt, sind in Ordnung.
Was ist im Webdesign 2024 also angesagt?
Große Schrift:
Überdimensionale Überschriften und auch großer Fließtext sind angesagt. Lange Zeit war es IN, kleine Schriftgrößen im Design zu verwenden, weil es einfach eleganter aussieht. Denkt man aber daran, wie anstrengend es ist, am Bildschirm oder am Handy zu lesen, ist es höchste Zeit für diesen Trend geworden. Ich denke, größere Schriften werden tendenziell bleiben. Diese überdimensionalen Headlines hingegen eignen sich nicht für jede Website.
Dark Mode Style:
Dunkle Websites sind schon länger modern und werden es auch bleiben. Der dunkle Modus schont nicht nur die Augen, sondern wirkt auch fortschrittlich. Bei jungen Menschen ist der Darkmode beliebter als bei älteren Menschen. Ich denke, das liegt wohl daran, dass ältere Menschen einfach so lange an dunkle Schrift auf hellem Hintergrund gewohnt sind und sich schwertun, sich umzugewöhnen.
Kräftige Farben und Farbverläufe:
Dezente Zurückhaltung ist gerade nicht gefragt. Starke Farben und Kontraste sowie kräftige Farbverläufe sind IN. Achte jedoch bei aller Buntheit darauf, dass die Inhalte gut lesbar sind.
Retro-Style:
Farben und Schriften verleihen der Website eine gewisse Stimmung und weckt bei älteren Nutzern ein nostalgisches Gefühl. Deine Website im Retro-Style kann besonders passend sein, wenn bei dir Tradition und Handwerkskunst im Mittelpunkt stehen.
KI-generierte Bilder:
KI-generierte Bilder sind IN, weil es plötzlich Tools gibt, die Bilder mit künstlicher Intelligenz generieren. Allerdings lässt die Qualität noch zu wünschen übrig und wenn man eine einheitliche Bildsprache über die gesamte Website haben möchte, ist das momentan noch sehr schwierig. Gerade bei Websites für Personenmarken geht nichts über hochwertige echte Fotos. Aber im Bereich Grafik-Design werden wir in den nächsten Jahren so einiges zu bestaunen haben.
Das sind nur ein paar Trends. Erlaubt ist, was gefällt! Hauptsache, die Website erreicht ihr Ziel.